Spielen ist für uns nicht nur ein Hobby, es formt auch schon früh unseren Charakter. Was hätten unsere Eltern getan, wenn es in der Kindheit kein Spielen, in welcher Form auch immer, gegeben hätte, welche Arten der Beschäftigungen wären dann noch möglich gewesen?
Kein Kind kommt als fertiges sowie sozialisiertes Wesen auf die Welt. Wahrscheinlich hätte man als Baby dann nur in der Ecke gelegen oder Stücke komponiert wie ein Profi.
Zynismus beiseite, letztlich können wir ja froh sein, dass sich aus der Evolution heraus über die Jahrtausende das Spielen immer mehr zu dem entwickelt hat, wie wir es aktuell leben und lieben können. In jeder Altersstufe findet spielen anders statt. Doch gibt es hierbei auch eine Empfehlung, wie viel Gaming in jeder Epoche unseres Lebens gut sowie förderlich ist?
Altersgerecht versus Eigenverantwortung:
Bis etwa zum zweiten Lebensjahr lernen wir erst mal, was Spielen überhaupt bedeutet und nutzen diese Methode dafür, um die eigenen körperlichen sowie geistigen Kompetenzen den ersten Schliff zu geben. Nach dieser Phase bis etwa zum sechsten Lebensjahr geht es darum, diese erworbenen Erfahrungen zu festigen und darauf aufzubauen, mit dem Ziel, weitere Erkenntnisse, beispielsweise durch die Entwicklung eigener Ideen mitsamt deren Umsetzung zu gewinnen. Buden bauen, eigene Spiele entwickeln oder gar vorhandene Games erfolgreich zu meistern ist am Ende das, warum wir als Erwachsene überhaupt kreativ sein können. Schließlich bedeutet Spielen auch, kreativ zu wirken.
Fakt ist, der Gesetzgeber gibt im Rahmen von FSK und USK Reglungen heraus, woran wir erkennen, welche Spiele ab dem jeweiligen Alter wahrscheinlich gedaddelt werden können. Ob Brettspiele, Action und Strategie, Computergames oder moderne Apps, für die meisten Werke gibt es altersgerechte Empfehlungen. Doch nicht immer können Kinder diese für sich positiv einschätzen. So manches Kleinkind würde gern ein Spiel zocken, was erst für Heranwachsende ab 12 Jahre freigegeben ist. Ein Jugendlicher würde wiederum gern Ballerspiele daddeln, welche erst ab dem 18. erlaubt sind.
Vertrauen und Verbotenes:
Vertraut man seinen Kindern, dass sie solche Spiele nicht zocken, weil sie vom Alter her noch nicht so weit sind, auch wenn diese das anders sehen? Oder sollte man als Eltern mehr für die Aufklärung tun und den Kindern letztlich nur Spiele anbieten, welche altersgerecht sind? Wir alle ertappen uns immer wieder bei dem Aspekt, das gerade verbotene Früchte gut schmecken. Etwas nicht ganz normgerechtes zu tun und so Spaß zu haben ist schließlich eine normale Sache, auch wenn das nur die wenigsten von uns öffentlich zugeben würden.
Tut man sich selbst und dem eigenen Nachwuchs etwas Gutes, deren Bitten und Flehen nachzugeben, wenn man einem 8 jährigen Kind erlauben würde, Counterstrike zu zocken oder World of Warcraft zu launchen, nur weil es deren Freunde auch tun? Die Aussage, dass einem das als Kind auch nicht geschadet hat, gilt hier wohl kaum. Fakt ist, nicht immer gelingt es uns, eine Balance und Zufriedenheit für alle Seiten zu schaffen. Prinzipiell gilt, alles was mit Gewalt oder Obszönität zu tun hat, gehört nicht in die Kinderzimmer, was das Gamen mit einschließt!