Der Glücksspielmarkt in Deutschland war vor allem im Onlinesegment lange von unzureichenden Lizenzen und Möglichkeiten geprägt. Im Zuge des aktuellen Kalenderjahres 2020 gab es jedoch eine Reihe von Entscheidungen, die gezielt auf einheitliche Gegebenheiten und deutsche Lizenzen hingearbeitet haben. Eines ist den Lizenzen und Spielreglements gemein, sie sollen ab Mitte 2021 in die Obhut einer zentralen Glücksspielbehörde mit Sitz in Sachsen-Anhalt gegeben werden. Einheitlichkeit, Transparenz und Entscheidungen im Fokus des Spielerschutzes sollen hierdurch zentral sichergestellt und vor allem überwacht werden.
In den vergangenen Jahren zeichnete sich das Onlineglücksspielwesen vor allem durch ausländische Konzessionen und Zwischenlösungen aus. Hiermit soll nun Schluss sein. Doch ist wirklich mehr Spielerschutz und Spaß am Onlineglücksspiel für das Jahr 2021 zu erwarten? Sicherlich wünschen sich viele Spieler für 2021 kostenlose Casino Bonus ohne Einzahlung, aber bleiben wir realistisch. Im kommenden Beitrag erhalten interessierte Spieler einen kleinen Einblick über die nun zu erwartenden Stolpersteine und Hürden, die auf dem Weg zu einem sicheren Onlinespielmarkt, der dennoch ausreichend Spaß am Spiel bereithält, zu finden sind.
Hürde 1: die politische Einigkeit könnte länderspezifisch infrage gestellt werden
Die zunächst erhoffte Einigkeit im Glücksspiel, die nach außen von den Länderchefs in Deutschland präsentiert wurde, ist jedoch nach dem ersten Anschein nicht ganz gegeben. In der Politik erhoffte man sich aufgrund der Vergabe von deutschen Lizenzen für Sportwetten einen Fortschritt, doch der Umlaufbeschluss vom 15.10.2020 hält in Summe nicht ganz, was er versprochen hat. Zunächst suggerierte man hier eine Einigkeit der Länder.
In den vergangenen Wochen wurde jedoch immer klarer, dass einigen Länderchefs die Marktöffnung hier nicht weit genug geht, wieder andere Länderchefs fordern explizit mehr Reglementierungen, um den Handel enger zu fassen und kontrollierbarer zu machen. Wenn es hier im Zuge der aktuell noch ausstehenden Treffen und Verhandlungen zu keiner einheitlichen Einigung kommt, so sind Einzelentscheidungen der Länder, insbesondere in den Bereichen Blackjack sowie Roulette zu befürchten. Somit wäre man auch in den kommenden Jahren von einheitlichen und anerkannten Regelungen weit entfernt, ein deutscher Flickenteppich der Lizensierung ist dann hierbei zu befürchten.
Hürde 2: Datenschutz versus Kontrolle, vermutliche Klageflut der Spieler aufgrund des Trackings
Im Zuge der Neuorganisation des Onlinespielmarkts, sind aktuell noch einige Widersprüche zu bearbeiten, die insbesondere bezüglich des Datenschutzes greifen. Man möchte beispielsweise von politischer Seite ein einheitliches Einzahlungslimit festsetzen und sicherstellen, dass Spieler sich tatsächlich an den Börsen nur einmal anmelden können. Diese Beschlüsse kommen jedoch einer technischen Überwachung gleich, bei der der Datenschutz vermutlich ausgehebelt werden würde. Diese Überlegungen werden vonseiten der Spieler in der Praxis, wahrscheinlich einen lange und intensiven Klageweg nach sich ziehen oder der Weg geht hin zum kostenlos spielen.
Hürde 3: wie wird die Arbeit der Glücksspielbehörde genau aussehen?
Im Zuge der Neuausrichtung und Reglementierung der deutschen Politik wurde festgesetzt, dass es eine nationale Glücksspielbehörde geben wird, die die zentralen Anliegen betreut und die Richtigkeit und Einhaltung der Maßnahmen bezüglich dem Glücksspiel sicherstellen wird. Diese Behörde wird sich, so der Beschluss in Sachsen-Anhalt ansiedeln. Doch zum aktuellen Zeitpunkt ist nicht davon auszugehen, dass diese Behörde pünktlich zum Stichtag beginnen wird. Wie genau die Mitarbeiterversorgung und die genauen Strukturen in der Behörde an sich aussehen sollen, muss zunächst noch bearbeitet werden.
Hürde 4: Einzahlungslimit und unverhältnismäßige Reglementierung beschwören einen Schwarzmarkt
Im Zuge der Neuorganisation und Vereinheitlichung der Spielbedingungen sollen Spieler monatlich nicht mehr als 1.000 € einzahlen können. Diese Summe dient als maximales Einzahlungslimit. Aufgrund dessen könnten die beliebten Highroller vom deutschen Glücksspielmarkt abgeschreckt werden. Zudem soll an einem Glücksspielautomaten auch nur noch maximal je Spiel 1 Euro gesetzt werden dürfen. Der Bereich der Live-Wetten wird ebenso kritisch begutachtet und soll weiter ausgedünnt werden. Blackjack und Roulette sollen in Internetspielbanken nicht mehr angeboten werden.
In Summe könnte das für den Schwarzmarkt im Jahr 2021 ein enormes Revival bedeuten, da sich der Gesetzgeber die Frage beantworten muss, ob der deutsche Markt so noch attraktiv genug ist. Zum aktuellen Zeitpunkt ist es auch noch fraglich, wie die EU zu diesen Maßgaben stehen wird und wie die genauen Entscheidungen hier aussehen werden.
Hürde 5: für Spieler gibt es nur noch wenige spannende Anreize
Progressive Jackpots sind in der staatlichen Lotto-Lotterie erlaubt, jedoch im Onlineglücksspiel verboten. An dieser Stelle muss sich ganz explizit die Frage nach der Attraktivität gestellt werden. Zudem werden Spielern auch die bis dato geliebten Live-Wetten genommen. Hier werden somit vermutlich zukünftig Anreize für die Spieler fehlen.
Fazit: Hürden des deutschen Onlinespielmarktes
Der deutsche Onlinespielmarkt steht in den kommenden Monaten vor Neuerungen, die so in den vergangenen Jahren bis dato nicht zu finden waren. Schon lange gab es die Forderung nach einheitlichen deutschen Glücksspiellizenzen, die vor allem eine standardisierte Spielsicherheit gewährleisten sollen. Um die zu erwartenden Änderungen zu begleiten und zukünftig weiter nachzuhalten, wird es hierbei eine zentrale Behörde mit Sitz in Sachsen-Anhalt geben. Doch diese Behörde muss erst noch vollkommen aufgebaut werden, nicht nur vom Personal, sondern auch betreffend der Strukturen.
Waren sich zunächst die Länderchefs über einheitliche Maßgaben und Lizenzen einig, so wurde jedoch in den vergangenen Wochen zunehmend bewusst, dass einige Länderchefs die Reglementierungen entweder zu weitreichend oder zu engmaschig einstuften. Zu befürchten ist nun folglich nicht nur ein Flickenteppich der Entscheidungen, sondern auch viele uneinheitliche Maßgaben, die zulasten des Spielspaßes der Spieler gehen wird. Wie sich genau, welche Maßgaben bis Mitte 2021 durchsetzen und halten werden, ist aktuell noch nicht abzusehen.